Checkliste und Tipps für Ihren Online-Erfolg

Sie wissen bestimmt, dass die Anpassung & Umwandlung von Seminarinhalten zu Online-Trainings nicht bei der Auswahl eines Online-Tools endet.

Bei einem Online-Training bedarf es immer einer gewissen Neukonzeption und Neugestaltung, während man die Lernerfahrungen, die die Teilnehmenden bisher gemacht haben mitnehmen und bewahren möchte.

Da momentan der Bedarf an Online-Trainings zugenommen hat, erhalten Sie hier ein paar Tipps, wie Sie Ihre erprobten Seminarkonzepte in virtuelle Sitzungen umwandeln können, plus einige bewährte Methoden für die virtuelle Moderation.

Passen Sie Ihre Lehr-Inhalte an die virtuelle Durchführung an

  • Überprüfen und überarbeiten Sie Ihre Trainingsinhalte, um sie auf einer virtuellen Plattform wirksam zu machen. Beginnen Sie mit einer Überprüfung der Lernziele
  • Schauen Sie Ihr Skript und Ihre Präsentationen genau durch. Entscheiden Sie, wie Sie die Inhalte, die Sie im Webinar präsentieren wollen, strukturieren. Können Sie den Inhalt in kleinere (45-, 60-, 90-minütige) Module aufteilen, um Ihr Programm über mehrere Tage durchführen zu können? In Webinaren, die länger als 90 Minuten dauern, fällt es vielen Teilnehmerinnen schwer konzentriert zu bleiben. Wenn Sie jedoch keine andere Wahl haben, planen Sie Pausen ein und überlegen Sie, wie Sie Ihre Teilnehmenden motivieren können, pünktlich weiterzumachen. Wenn der Kurs über mehrere Tage geht, geben Sie den Teilnehmer*Innen (Haus-)Aufgaben mit, die sie zwischen den Live-Sitzungen erarbeiten können.
  • Wechseln Sie mehrfach das Tempo, um die Aufmerksamkeit der Teilnehme*Innen zu halten. Diese werden aktiver und mehr involviert bleiben, wenn sie öfter umdenken müssen, anstatt eine halbe Stunde immer das Gleiche zu machen. Wenn Sie zum Beispiel acht Punkte zu vermitteln haben, stellen Sie eine Frage oder zeigen Sie nach den ersten vier Punkten ein kurzes Video (falls das Ihre Plattform zulässt). Oder wenn Ihre Plattform Werkzeuge wie Tests oder Zeichnungsfunktionen hat, können Sie diese verwenden, um sicherzustellen, dass Ihre Teilnehmer*Innen aktiv eingebunden werden.
  • Decken Sie die wichtigsten Punkte im Vorfeld ab. Virtuelles Lernen kann unvorhersehbar sein! Sie könnten auf Fragen oder technische Probleme stoßen, die Sie nicht erwarten. Organisieren Sie Ihre Folien so, dass die wichtigsten Informationen am Anfang durchgearbeitet werden können.
  • Schicken Sie Ihren Teilnehmenden vor der/den Sitzung/en per Mail Handouts mit Notizfeldern. So können sie Notizen machen, während Sie selbst präsentieren – wenn Teilnehmer*Innen zuhören und schreiben können, sind sie aktiv dabei.
  • Schicken Sie Ihren Teilnehmer*Innen Handouts oder Links mit zusätzlichen Informationen. Beispiele für zusätzliche Informationen sind Links, Artikel oder Skripten zum Thema und/oder detaillierte Datensammlungen, die sie nach den Sitzungen herunterladen und verarbeiten können.
  • Halten Sie Ihre Teilnehmer*Innen bis zum Ende motiviert indem Sie Ihnen ein „Goodie“ anbieten. Mögliche Goodies sind zum Beispiel Werbegeschenke, Checklisten, Poster, praktische Hilfsmittel. Sprechen Sie es am Anfang des Online Trainings an und nochmals während der Mitte, damit Ihre Teilnehmer*Innen bis zum Ende motiviert dabei bleiben.

Vereinfachen Sie Ihre Folien!

  • Optimieren Sie Ihre Folien so, dass sie auch auf Ihrer virtuellen Plattform ansprechend wirken. Entfernen Sie überflüssige Texte oder Grafiken. Erhöhen Sie die Anzahl Ihrer Interaktionen, um so weniger Punkte pro Folie zu besprechen. Besonders im Online-Training sind visuelle Anregungen der Schlüssel zu motivierten Teilnehmern.
  • Konzentrieren Sie sich auf Bilder, die Ihre Inhalte untermauern; vermeiden Sie ablenkende Animationen. Sie wollen sinnvolle, visuelle Stimulationen und keine irritierende oder triviale Präsentationen. Keine Katzen-Videos!
  • Verwenden Sie kontrastreiche Farben, einfache Hintergründe und saubere Schriften. Der Ausdruck Ihrer Folien ist im Online-Training wichtiger als im Präsenztraining.
  • Denken Sie daran, dass Ihre Folien auch auf einem kleinen Bildschirm gut lesbar sind; sie sollten auch bei halber Größe (Tablett, Handy) gut lesbar sein.

Nutzen Sie die Werkzeuge Ihrer Plattform

  • Wählen Sie eine Online-Plattform, die für Sie funktioniert. Es stehen viele Plattformen zur Auswahl, jede mit unterschiedlichen Optionen. Bei der Auswahl einer Online-Plattform sollten sie sich folgende Fragen stellen und sich überlegen:
    • Was ist die maximale Kapazität ?
    • Welche Interaktivitätswerkzeuge für die Teilnehmenden stehen zur Verfügung? (z.B. Chat, Screen-Sharing, Umfragen, Neben-Räume, Whiteboards, Abspielen von Videos usw.)?
    • Wie viel kostet eine Lizenz für den Moderator? Gibt es Kosten für die Teilnehmenden? Gibt es verschiedene Pakete basierend auf Teilnehmer- oder Meetinganzahl?
  • Nutzen Sie die Werkzeuge Ihrer Online-Plattform, um die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden zu lenken. Nutzen Sie die gegebenen Werkzeuge, um wichtige Inhalte visuell zu unterstreichen. Verwenden Sie Pfeile, benutzen Sie Zeiger oder kreisen Sie Schlüsselpunkte ein, damit Ihre Teilnehmer*Innen mitkommen.
  • Bleiben Sie interaktiv und variieren Sie die Art und Weise, wie Sie die Lernenden einbeziehen. Integrieren Sie regelmäßig Interaktivitätsmöglichkeiten in Ihre Moderation und mischen Sie die Art und Weise, wie Sie mit den Teilnehmenden interagieren. Abhängig von der Plattform gibt es viele Möglichkeiten die Teilnehmer*Innen miteinzubeziehen. Nutzen Sie Abstimmungen, Umfragen, Emojis, Daumen hoch/runter oder verwenden Sie die Chat-Funktion, um vorab geplante Diskussionsfragen zu stellen. Es ist jedoch wichtig, diese Interaktionen zu variieren.

Nutzen Sie Neben-Räume

  • Nutzen Sie Breakout-Räume, um die Lernenden zu ermutigen, sich miteinander zu beschäftigen. Breakout-Räume können ein wirkungsvolles Werkzeug für soziales Lernen sein, wenn Sie virtuell moderieren. Wenn Ihre Plattform die Möglichkeit hat, können Sie Ihre Teilnehmer*Innen in Kleingruppen aufteilen, damit sie wie im klassischen Seminar gemeinsam diskutieren und zusammenarbeiten können. Geben Sie zum Beispiel jeder Breakout-Gruppe eine Fallstudie, ein Szenario oder eine Frage zum Diskutieren. Geben Sie ihnen klare, konkrete Anweisungen, damit sie verstehen, was sie in die große Gruppe zurückbringen sollen.
  • Mischen Sie Nebenraum-Gruppen. Wenn Sie die ersten Arbeitsgruppen aufgeteilt haben, bringen Sie beim nächsten Mal eine andere Gruppenzusammensetzung. Manche Plattformen bieten auf eine Zufallsgruppenerstellung an
  • Schauen Sie in den Nebenräumen vorbei und unterstützen Sie die Diskussion. Treten Sie als Moderator*In in jeden Raum ein, um sicherzustellen, dass die Teilnehmenden bei der Arbeit sind. Vielleicht stellen Sie eine Frage, coachen ein wenig, regen die Gruppe mit weiteren Inputs an oder vertiefen die Diskussion…
  • Sollten Sie keine Nebenraum-Funktionen auf Ihrer Online-Plattform haben, dann organisieren Sie kürzere Sitzungen mit 10 oder weniger Teilnehmer*Innen, um inhaltsvolle und aktive Diskussionen führen zu können.

Holen Sie sich Unterstützung

  • Online-Moderation geht mit Hilfe einer/m Co-Moderator*In oft einfacher vonstatten. Sie/Er kann bei technischen Problemen helfen, das Engagement überwachen und/oder während der Sitzung mit den Teilnehmer*Innen kommunizieren. Die Hauptaufgabe des/r Co-Moderator*In besteht darin, auf Chats zu technischen Fragen zu antworten. Wenn Sie eine Plattform mit mehreren Werkzeugen verwenden, kann Ihr/e Co-Moderator*In Ihnen zusätzlich mit Abstimmungen, Whiteboards und der zeitlichen Planung helfen.
  • Wenn Sie keine/n Kollegen*In zu Seite haben und mit der Plattform, die Sie benutzen, nicht vertraut sind, erwägen Sie
    1. die Durchführung kleinerer Sitzungen,
    2. die Durchführung kürzerer Sitzungen oder
    3. einen Alternativplan zu haben, wenn Funktionen (z.B. Gruppenräume, Whiteboards, Abstimmungen) nicht funktionieren.
  • Weisen Sie, Ihre Teilnehmer zu Beginn darauf hin, dass Sie, falls sie ausfallen und keine Verbindung mehr herstellen können ihnen die Materialien zukommen lassen werden.

Bereiten Sie sich optimal vor!

  • Seien Sie gut vorbereitet! Organisieren Sie Ihre Materialien sorgfältig im Vorfeld, damit Sie sie während der Sitzung sofort finden können – Sie wollen Ihre Teilnehmer*Innen nicht warten lassen, während Sie auf der Suche nach irgendwelchen Informationen sind. Überlegen Sie, wie Sie Teilnehmer*Innen, die wegen technischen Herausforderungen oder technischen Versagen nicht an der Online-Sitzung teilnehmen können, Ihre Inhalte alternativ übermitteln können
  • Machen Sie sich sorgfältig mit der Technologie vertraut und ermöglichen Sie vorab für alle Teilnehmer*Innen einen Technik-Check, damit Sie gut hören können und aktiv mitlernen können. Entscheiden Sie, wie Sie mit Fragen und Kommentaren der Teilnehmer*Innen während dem Webinar umgehen wollen. Organisiert und vorbereitet zu sein wird Ihnen helfen, während dem gesamten Online-Training Ruhe zu bewahren und Begeisterung zu vermitteln.
  • Bitten Sie auch Ihre Teilnehmer*Innen, sich vorzubereiten. Geben Sie ihnen Hilfe und Anleitungen, wie sie ihren Online-Raum vor der Sitzung testen können. Kündigen Sie an, dass Sie das Webinar 15 Minuten vor Start öffnen, damit sie sich anmelden und einen Technik-Check durchführen können. Starten Sie Ihr Online-Training mit Eisbrechern und kurzweiligem Small-Talk.

Passen Sie Ihre Erwartungen an

  • Sie werden nicht dieselbe Art von unmittelbarem Feedback von den Lernenden erhalten – und das ist in Ordnung. Virtuelle Moderation ist anders – Hier können Sie keine nickenden Köpfe, charmantes Lächeln, oder fragende Gesichter, wie aus Ihren Präsenzseminaren gewohnt, sehen. Während dieser Mangel an visuellen Hinweisen dazu führen kann, dass es Ihnen vorkommt, als wären die Teilnehmer*Innen nicht engagiert oder konzentriert, ist das nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass Sie Ihre Aufgabe nicht gut machen. Konzentrieren Sie sich darauf engagiert zu bleiben und Ihr Ding mit einer positiven aktiven Energie durchzuziehen.
  • Einige Teilnehmer*Innen werden sich nicht beteiligen. Wie beim Präsenztraining werden sich etwa fünf Prozent intensiv engagieren und fünf Prozent überhaupt nicht. Machen Sie sich nichts daraus. Das ist völlig normal! Arbeiten Sie weiter daran beim nächsten Mal interaktiver zu sein. Probieren Sie unterschiedliche Medien und Methoden in Ihr Online-Training zu integrieren. Dann werden auch Ihre Teilnehmenden aktiver. Versprochen!

Halten Sie Ihr Online-Training persönlich

  • Denken Sie daran, Namen zu verwenden. Ein wirkungsvoller Tipp ist es, jeden Teilnehmenden mit seinem Namen zu bestätigen und auf ihre Fragen und Kommentare zu antworten. Lassen Sie Ihren Teilnehmenden spüren, dass Sie ihre Teilnahme schätzen.
  • Zeigen Sie sich! Schalten Sie Ihre Kamera ein, wenn Sie Ihre einleitenden Worte und Bemerkungen machen. Erscheinen Sie auch am Ende vor der Kamera, um die Teilnehmer*Innen persönlich zu verabschieden. Selbst wenn Sie nicht mit Kamera zu sehen sind, achten Sie auf sich wie im Präsenzseminar. Lächeln Sie! Ihre Expertise und Ihre Professionalität wird so, selbst ohne Kamera kommuniziert. Wenn Sie ohne Kamera arbeiten, geben Sie ein Foto von Ihnen auf die erste Folie, damit Ihre Teilnehmenden wissen, mit wem Sie es zu tun haben.