Essentielle Tipps für gute Online-Konferenzen

Was zeichnen eigentlich ‚gute‘ Online–Konferenzen sowie eTrainings aus?

Voraussetzung ist ein datenschutzkonformes und technisch einwandfrei funktionierendes Tool um Online–Konferenzen / eTrainings und Lernprozesse optimal zu unterstützen.

Gütekriterien von Online–Konferenzen sowie eTrainings
In einer (nicht repräsentativen) Umfrage unserer Teilnehmenden kristallisierten sich folgende Gütekriterien heraus, die formale, didaktisch-methodische und pädagogische Aspekte beinhalten.

1. Terminierung:

Zunächst sollte eine Videokonferenz rechtzeitig angekündigt sein. Die Teilnehmenden müssen wissen, wann, wo (mit welchem Tool) und wie lange sie stattfindet, damit sie ihren Tag planen und auch ihre Arbeit an den weiteren Aufgaben organisieren können.

2. Funktionieren der Technik:

Ebenso sollte alles technisch einwandfrei funktionieren. Eine „abgehackte“ Audioübertragung, „rausgekickte“ Teilnehmende und W-LAN-Probleme verzögern eine Online–Konferenzen sowie eTrainings unnötig. Zudem wird durch das Unterbrechen der Lernfluss, die Aufmerksamkeit und die Konzentration und somit der Lernprozess gestört.

3. Klare Struktur:

Wie im Präsenzunterricht gilt auch für Online–Konferenzen sowie eTrainings, dass eine klare Struktur den Lernprozess unterstützt. Ein strukturierter Ablauf macht „den Unterricht nachvollziehbar“, ermöglicht jedem „mitzukommen“ und hilft „Chaos zu vermeiden“. Wie genau Online–Konferenzen sowie eTrainings strukturiert sein sollten vermitteln wir in unserer >>> eTrainer Ausbildung.

4. Zeitökonomie:

Produktivität, Konzentration und Effektivität im Lernprozess lassen sich aufrecht erhalten, wenn Online–Konferenzen sowie eTrainings „so kurz wie möglich gehalten werden und nur die wichtigsten Dinge vermittelt werden“. Konferenzen, in denen lediglich die Ergebnisse besprochen oder Fragen geklärt werden, sollten etwa 15-30 min dauern. Online–Konferenzen sowie eTrainings mit Gruppenarbeitsphasen und interaktiven, aktivierenden Tools, die ähnlich wie herkömmlicher Unterricht strukturiert sind (‚Live-Unterrichtsstunde‘), können auch länger dauern.

5. Visualisierung:

Auch bei Onlinebasierten Konferenzen oder einem eTraining sollte nicht auf Visualisierung verzichtet werden, da den Erklärungen im Distanzlernen eine größere Rolle zukommt. Indem Grafiken, Bilder, Diagramme, Schaubilder, Teilnehmerergebnisse oder Musterlösungen gezeigt werden, der Bildschirm geteilt, oder über ein Word-Dokument ‚live‘ mitgeschrieben wird, bleibt erstens die Konzentration erhalten und zweitens können die Unterrichtsergebnisse im Anschluss mit den Teilnehmenden geteilt werden.

6. Verständlichkeit & Erklärungen:

Der im Präsenzunterricht oft angewandte induktive Ansatz sollte um deduktiv-instruktive Elemente angereichert werden. Das heißt, Erklärungen sind einfach und verständlich, Fragen werden sofort und klar beantwortet und schwierige Sachverhalte gemeinsam geklärt.

7. Methodenvielfalt und Interaktivität:

Nichts ist langweiliger als lediglich passiv einem ‚Vortrag‘ zuzuhören. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, in Online–Konferenzen sowie eTrainings interaktive Elemente zu integrieren und verschiedene Methoden einzubeziehen: Quizze, Umfragen, verlinkte kleine Online-Übungen, Brainstorming über den Chat oder visuelle Elemente, die zum Entdecken, zum Nachdenken und Diskutieren einladen, steigern die Lernmotivation und den ‚Lernertrag‘.

8. Partizipation, Interaktion, Kommunikation:

Wie im Präsenztraining sind auch in Online–Konferenzen und eTrainings Sozialformenwechsel und ein hoher Anteil an Kommunikation lernförderlich. Phasen des Vortrags sollten sich mit Phasen der Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit abwechseln – digitale Gruppenarbeitsräume stehen dafür bei den meisten Systemen zur Verfügung. Durch solche Möglichkeiten gemeinsamen Arbeitens und Sich-Austauschens, übrigens hervorragend durch digitale Tools etwa für kollaboratives Schreiben (z.B. ZumPad) oder für Umfragen (z.B. Mentimeter) unterstützt, lassen sich Teilnehmende einbeziehen, motivieren und aktivieren. Für uns beinhaltet eine gute Online–Konferenz oder ein eTraining Austausch. Für gute Kommunikation gilt: „Es sollte möglichst jeder einmal dran kommen.“

9. Freiwilligkeit der Meldungen:

Was die Teilnehmenden gar nicht mögen: Einfach aufgerufen zu werden, ohne sich gemeldet zu haben. Freiwilligkeit ist wichtig, um eine entspannte Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Doch was tun, wenn sich keiner meldet oder nur die Leistungsstärkeren? Hier bietet der Chat eine unkomplizierte Möglichkeit, sich auch ohne gesprochenes Wort am Unterricht zu beteiligen und Antworten zu liefern. Oder Sie setzen verstärkt auf Kleingruppenarbeit in ´Nebenräumen’ um die Bereitschaft zur Beteiligung zu steigern.

10. Passung und Aufgabenbezug:

Eine didaktische Selbstverständlichkeit und bedeutet nichts anderes, dass Aufgaben im Gleichgewicht, also passend abgestimmt werden und angemessen auf die zu erledigenden Aufgaben Bezug nehmen. Auch auf der Mikroebene ist darauf zu achten, dass sich etwa die Neueinführung ins Thema, das persöhnliche Bearbeiten der Aufgaben und die Besprechung dieser Aufgaben sich in Online–Konferenzen sowie eTrainings nicht doppeln.

Was im normalen Unterricht gilt, gilt auch im Online–Training

Die Kriterien guten Unterrichts nach Hilbert Meyer (2016) behalten auch im Online–Unterricht ihre Gültigkeit, z.B. „hoher Anteil echter Lernzeit“, „klare Strukturierung des Unterrichts“, „Methodenvielfalt“, „sinnstiftendes Kommunizieren“, „lernförderliches Klima“ oder „inhaltliche Klarheit“ – wenn auch um digitale Möglichkeiten und Herausforderungen erweitert.

Typische Phasen einer Online–Konferenz sowie eines eTrainings
Für eine „klare Struktur“ ist es sinnvoll, dass sich die Phasierung im eTraining am herkömmlichen Unterricht orientiert, wobei eine Begrüßungs- und Eröffnungsphase als „Warming Up“ dem eigentlichen Unterrichtseinstieg vorgeschaltet wird. Hier geht es zum Beispiel darum, Kontakt herzustellen, die ‚Trainer:in-Teilnehmer:in-Beziehung‘ zu pflegen, die Stimmung in der Gruppe einzufangen, die Teilnehmenden nach ihrem Befinden, nach ihrem Arbeitsprozess (etwa in Bezug auf Lernstand, Ziele, Fortschritte, Schwierigkeiten) zu fragen, drängende Fragen zu sammeln oder Lern–Aufgaben zu reflektieren.

Wie Opener-Phasen kreativ gestaltet werden können vermitteln wir in unserer eTrainer–Ausbildung.  >>> jetzt informieren

Der Unterrichtseinstieg wird geleistet um Inhalts-, Prozess- und Zieltransparenz herzustellen, und ist daher den „informierenden Unterrichtseinstiegen“ zuzuordnen. Hauptsache, Thema, Programm, Leitfrage und ggf. Problemstellung werden deutlich gemacht.
Der Schwerpunkt von Online–Konferenzen sowie eTrainings richtet sich nach der jeweiligen Funktion: Soll sie in ein neues Thema einführen? Soll sie der Erarbeitung dienen? Soll sie eine Ergebnispräsentation und -auswertung ermöglichen? Soll sie eine Vertiefung oder Anwendung anbahnen? Oder soll sie mit allen diesen Phasen eine ganze Unterrichtsstunde ersetzen (‚Live-Unterricht‘)? Hier sind dann Anforderungen und Hinweise zu beachten, die oben schon genannt wurden.

In der Schlussphase, an die sich die Verabschiedung anschließt, geht es schließlich darum, das Gelernte noch einmal herauszustellen und ein Fazit ziehen zu lassen, einen Ausblick auf die weiteren Aufgaben oder Lerngegenstände zu werfen, Hinweise zur Lernorganisation sowie Tipps zur Weiterarbeit zu geben, immer noch offene Fragen zu klären, zu reflektieren oder – um die ‚Beziehungsebene‘ zu pflegen – einfach noch einmal persönlich ins Gespräch zu kommen.

Wie man Eröffnungs- oder Schlussphase konkret ‚füllt‘, ist je nach Lerngruppe, Stimmung, Gruppenklima, Zeitfaktor, Teilnehmer–Trainer–Beziehung‘ usw. unterschiedlich. Der eigenen Kreativität sind in diesen Phasen keine Grenzen gesetzt.
Erfahrung und Übung macht den Meister!

Dass die Lehrkräfte in der Gestaltung und Moderation von Online–Konferenzen sowie eTrainings eine zentrale Rolle einnehmen, ist unbestritten. Daher ist wichtig das sie wissen, wie sie ‚gute‘ Online–Konferenzen sowie eTrainings umsetzen und den Lernprozess fördern.
Die in Online–Konferenzen sowie eTrainings verbundenen Störungen (wie Probleme mit der Technik, Nutzung von Mikrofon, Kamera oder Chat, erschwerte Kontrolle des Verständnisses, Ablenkungen) lassen sich lösen, indem gemeinsame Regeln vereinbart und durchgesetzt werden. Auch sollte ein eTrainer:in/eModerator:in seine/ihre Online–Konferenzen und –Trainingseinheiten, reflektieren um immer weiter zu optimieren.

Mit den oben aufgestellten Gütekriterien, möchten wir Sie einladen Ihre eigene Unterrichtspraxis zu reflektieren, die auf unsere Erfahrungen und der Reflexion mit unseren Teilnehmenden basieren.

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Nächster Start am 20. September 2022.

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